Ist Millennia der neue Civilization-Killer?

Ist Millennia der neue Civilization-Killer?

Mit Millennia erscheint bei Paradox Interactive ein neues Zvilisationsspiel, das mit Spannung erwartet wird. In meiner Vorschau Top 10 des Jahres 2024 ist es enthalten.

Ich konnte die Demo von Millennia spielen und im Folgenden schildere ich meine ersten Eindrücke vom Spiel.

Wie findest du Millennia?

Was ist Millennia für ein Strategiespiel?

4X Grand Strategy ist bei Paradox Interactive immer wieder zu finden, aber nun wagt man auch den Schritt in das 4X Rundenstrategie-Genre. Deshalb war ich sehr auf die Neuheit Millennia gespannt.

Nun konnte ich die Steam-Demo spielen, die 60 Züge und bis zu 5 Zeitalter ermöglicht. In der Vollversion führen wir in diesem 4X-Strategiespiel unsere Zivilisation über 10.000 Jahre, wobei wir insgesamt 10 Epochen spielen, aber aus über 30 Epochen auswählen können. Dazu weiter unten mehr.

Dabei können wir in jeder Epoche andere Schwerpunkte setzen, bei der Gesellschaftsstruktur, beim Ausbau unserer Städte und Regionen, bei der Forschung und anderen Aspekten. Und wie wir uns in einem Zeitalter verhalten, hat Einfluss auf das nächste Zeitalter.

Millennia

(Paradox Interactive)
In diesem 4X Spiel erleben wir diverse Epochen über 10.000 Jahre, von den Anfängen der Menschheit bis in die Zukunft. Über 10 Zeitalter erforschen wir Technologien, neue Einheiten, müssen mit Krisen umgehen und vieles mehr. Dabei spielt der Aufbau einer guten Wirtschaft eine wichtige Rolle.
zur Playlist von Millennia
Entwickler: C Prompt Games
Genre: Simulation, Strategy
Epochen: Antike,Mittelalter,Neuzeit,Sci-Fi
Tags: Strategy, Turn-Based Strategy, 4X, Grand Strategy, Simulation, Alternate History, Historical, Turn-Based, War, Economy, Diplomacy, Singleplayer, Tactical, Military, Replay Value, Political, Management, Hex Grid, Turn-Based Combat, Multiplayer
Sprachen: Deutsch, Englisch und mehr
J
Einzelspieler
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Mehrspieler
ab 0
Jahren
2481
Steam-Reviews
68,7 %
positive Bewertungen
-
Metacritic
Der neue 4X Strategietitel von Paradox Interactive sieht sehr spannend aus und bringt viele spannende Features mit. Vor allem bei der Grafik gibt es aber Nachholbedarf.
zu Steam*



 
1

(Like)
2024


Ist Millennia ein Civilization Klon?

Es geht hier um Rundenstrategie, wobei wir in jeder Runde unsere Einheiten bewegen können. Zudem bauen wir unsere Stadt bzw. Region weiter aus, forschen und einiges mehr.

Entwicklungen, Forschungen und der Bau von Gebäuden dauern eine bestimmte Rundenzahl, die wir abwarten müssen. Hin und wieder können Events dafür sorgen, dass wir Boni bekommen, die etwas beschleunigen oder uns z.B. eine neue Einheiten bringen.

Unser Reich erweitern wir nach und nach automatisch durch Einfluss und durch neue Städte, die wir als Vassalen gründen oder per Diplomatie in unser Reich holen.

Millennia - Dier Grenzen unseres Reiches

Während der Partie müssen wir uns für Schwerpunkte entscheiden und entwickeln uns auf diese Weise fort. Haben wir eine bestimmte Anzahl an Fortschritten in der Epoche erzielt, können wir die nächste Epoche erforschen. So geht es von der Steinzeit in die Bronzezeit.

Millennia Oberfläche

Wie das nächste Zeitalter aussieht, bestimmt unsere Spielweise, so dass bei viel Krieg z.b. ein dunkles Zeitalter folgen kann.

Im Spiel gibt es neben der friedlichen Erkundung natürlich auch die Möglichkeit zu kämpfen, wenn man auf Barbaren oder andere Völker trifft. Die Gefechte werden sehr simpel und ehrlicherweise auch ziemlich hässlich dargestellt. Im Hintergrund soll allerdings doch einiges an Logik vorhanden sein, aber die Grafik lässt das nur schwer glauben.

Millennia Kampf

Schön finde ich die Erkundung der Welt, die es zum Beispiel ermöglicht Landmarks zu entdecken, die besondere Boni bieten. Aber auch friedliche Siedlungen bringen Boni.

Millennia Demo Let’s Play

Du kannst das Let’s Play, in denen ich die Demo spiele, auf meinem YouTube-Kanal sehen. Hier ist der erste Teil:


Das Video wird von Youtube eingebettet und erst beim Klick auf den Play-Button geladen. Es gelten die Datenschutzerklärungen von Google.

Was ist gut und was nicht?

Millennia stammt von C Prompt Games, einem neuen Studio aus erfahrenen Entwicklern. Die Ambitionen sind hoch und viele gute Ideen stecken im Spiel.

Allerdings fällt natürlich sehr stark auf, dass die Grafik des Spiels veraltet aussieht. Die Kämpfe sind optisch eher ein Witz, aber auch sonst ist die Oberfläche nicht gerade modern und intuitiv.

Das erschwert den Einstieg, denn so gibt es zum Beispiel verschiedene Punktarten, die für unterschiedliche Dinge ausgegeben werden. Das ist einerseits interessant, aber auch unübersichtlich.

Millennia Region-Ausbau

Spannend sind zum Beispiel die Domains, die nach und nach hinzukommen und bestimmte Fortschritte und spezielle Gebäude/Units bietet. Das ist sehr abwechslungsreich.

Zum Start haben wir zwar eine gewisse Besonderheit, aber insgesamt sind sich die Zivilisationen zu Beginn sehr ähnlich. Allerdings bekommen wir währen des Spiels neue Spezialisierungen und Fähigkeiten hinzu, so dass wir uns zu einer einzigartigen Zivilisation entwickeln. So verläuft jede Partie anders und durch den Epochenfortschritt entwickelt sich das Spiel wirklich weiter.

Ein Nachteil ist, dass man keine wirklich reale Nation anführt. So stößt man schon in der Steinzeit auf Großbritannien, was irgendwie merkwürdig ist. Hier wäre es vielleicht besser gewesen fiktionale Völker zu nutzen oder zumindest die Namen der Nationen über die Epochen an ihren realen Vorbildern weiterzuentwickeln.

Mit der Zeit kommen weitere Features einer Zivilisation hinzu, wie Handel, Diplomatie, neue Gesellschafts-Aspekte und so weiter. Somit wird das Spiel mit der Zeit vielfältiger. Das sorgt aber auch im Umkehrschluss dafür, dass es zu Beginn eher wenig zu tun gibt und spätestens beim zweiten Start des Spiels ist der Beginn relativ langweilig.

Millennia Gesellschafts-Entwicklung

Unsere Regionen leveln später auf und das ermöglicht uns neue Gebäude, Entwicklungen und komplexere Produktionsketten. Da ist schon einiges dabei, was ineinander greift. Allerdings, wie schon gesagt, macht es das erstmal unübersichtlich.

Cool finde ich z.B. die „National Spirits“. Dabei handelt es sich um spezielle Ausrichtungen der eigenen Nation, die wiederum Boni für die Domains bieten, die wir als Nation entwickeln. Vier mal im Spiel können wir diese auswählen. Damit kann man das eigene Volk nochmal sehr stark individualisieren.

Millennia National-Spirit

Ist Millennia der neue Civilization-Killer?

Natürlich ist es noch zu früh, um ein endgültiges Urteil über Millennia zu fällen. Schließlich haben wir hier erstmal nur eine Demo und die Vollversion soll im Laufe des Jahres erscheinen.

Optisch muss man aber klar sagen, dass Millennia enttäuschend ist. Das ganze Interface, die Spielwelt und andere Aspekte, wie der Kampf, sind mittelmäßig bis veraltet. Nun mag die Grafik nicht viel über die „inneren Werte“ von Millennia aussagen, aber für den Erfolg eines Spiels, auch eines Strategiespiels, ist die Grafik nun mal wichtig.

Gerade im Vergleich zu Civilization 6, und das ist nun mal der aktuelle Platzhirsch in diesem Genre, schneidet es optisch einfach schlecht ab.

Spielerisch ist sicher nicht alles Gold was glänzt. Doch es gibt viele spannende Ideen. Die starke Anpassung der eigenen Zivilisation, so dass man ganz unterschiedliche Völker spielen kann, finde ich wirklich interessant. Und auch im Detail gibt es auf der Weltkarte interessante Dinge zu entdecken. So ist die Ausbreitung der eigenen Städte wirklich interessant gemacht.

Ebenfalls sehr interessant ist die variable Folge der Epochen. Je nach Spielstil kann der erste Spieler, der in ein neues Zeitalter vorstößt, aus einer Handvoll Epochen auswählen kann. So kann auf die Bronzezeit je nach Spielstil das „Age of Blood“, das „Age of Heroes“ oder die Eisenzeit („Age of Iron“) folgen. Je nach Variante gibt es in dem Zeitalter dann andere Startbedingungen und KI-Ausrichtungen.

Übrigens gefällt mir die Musik ganz gut.

Unter dem Strich bringt Millennia einige kleine und große Neuerungen mit, die für Abwechslung im Genre sorgen können. Aber im aktuellen Stand des Spiels gibt es noch viele Probleme, angefangen bei der Grafik über das User Interface, bis hin zu kleinen Dingen, die die Immersion stören.

Da die Demo allerdings auf 60 Züge und maximal 5 Epochen beschränkt ist, habe ich natürlich nicht alles gesehen und die endgültige Version des Spiels ist es ebenfalls noch nicht. Da könnte noch einiges kommen an Abwechslung und Tiefe. Und ich würde mir wünschen, dass man die Grafik nochmal anfasst, aber da habe ich ehrlich gesagt nicht viel Hoffnung.

Und so würde ich sagen, dass sich Civilization 6 derzeit keine Sorgen machen muss, Millennia aber durchaus seine Fans finden kann und doch einiges an Potential mitbringt.

Wie findet ihr Millennia bisher?

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