Geht (k)ein Weg an Steam vorbei? für Strategiespieler

Seit 2006 bin ich Mitglied bei Steam und seitdem habe ich dort unzählige Spiele in meiner Bibliothek gesammelt und gespielt. Da stellt sich die Frage: Geht (k)ein Weg an Steam vorbei?

Gerade für Strategiespiele möchte ich im Folgenden mal schauen, ob man auf Steam gar nicht verzichten kann oder ob es Alternativen gibt.

Inhaltsverzeichnis

Strategiespiele auf Steam spielen

Ich persönlich habe kein Problem mit Steam und bin da seit mehr als 18 Jahren User. Und natürlich habe ich viel zu viele Computerspiele in meiner Bibliothek, aber was solls, nimmt ja kein Platz weg.

Dennoch sehen viele Spieler Steam kritisch und möchten sich nicht so stark an einen Online-Dienst binden. Auch die Online-Pflicht zum Spielen gefällt vielen nicht. Das kann ich verstehen, auch wenn ich das nicht so problematisch sehe.

Doch was ist, wenn Steam in Zukunft mal den Betrieb einstellt oder zumindest das eigene Lieblingsspiel auf einmal nicht mehr verfügbar ist. The Crew Fans mussten das ja gerade miterleben, als Ubisoft nicht nur die Online-Server abgestellt hat, sondern auch das Spiel aus den Bibliotheken der Käufer gelöscht hat.

Da ist es nicht verwunderlich, dass sich viele Spielerinnen und Spieler fragen, ob es auch ohne Steam geht.

Steam ist einfach groß

Für Publisher ist Steam einfach DIE Online-Plattform im PC-Bereich. Aktuell wurde wieder ein Rekord verkündet. Über 36 Millionen Nutzer waren im letzten Monat gleichzeitig online und das zeigt, dass das Wachstum von Steam ungebrochen ist (Quelle: SteamDB).

Da muss es schon echt gute Gründe geben, wenn man ein Computerspiel nicht auf Steam veröffentlicht. Zum Beispiel ein Exklusiv-Deal mit einer anderen Plattform.

Steam als Marketing-Instrument

Hinzu kommt, dass Steam neben der riesigen Nutzerbasis auch ein großartiges und wichtiges Marketing-Instrument ist. Es bringt viele Vorteile für Publisher auf Steam zu sein, die man als User gar nicht so wahrnimmt.

Man kann auf Steam ja Spielen folgen bzw. sie auf die Wunschliste setzen. Das sind für die Firmen nicht nur spannende Daten, sondern es hat auch einen großen Marketing-Effekt. Umso mehr Menschen folgen solchen beliebten Spielen, oft schon vor dem Release. Und auch Publishern selbst kann man dort folgen.

Hinzu kommen die Achivements auf Steam, die ebenfalls einen Teil der Spieler triggert und verlockend sind.

Steam-Deck für Strategiespiele?

Für Strategiespieler nicht ganz so relevant, aber dennoch eine große Sache ist das Steam-Deck. Mittlerweile wurden ein paar Millionen davon verkauft. Das ist natürlich keine Konkurrenz für die Switch, aber dennoch zeigt es, dass das Steam Deck angenommen wird und ebenfalls wieder etwas andere Spieler zu Steam zieht.

Für Strategiespiele ist das aber nicht ganz so relevant, denn sie eignen sich mit ihren oft komplexeren User Interfaces nicht so gut dafür.

Exklusive Steam-Spiele

Ein weiteres Pro-Argument für Steam ist, dass es dort eine große Zahl exklusiver Spiele gibt, die woanders nicht zu bekommen sind.

Allerdings sind das in überwiegender Zahl kleine und eher unbekannte Titel. Dennoch kann auch das ein Grund sein, dass man Steam nutzen muss, um ein bestimmtes Spiel zu spielen.

Steam-Alternativen für Strategiespieler

Doch welche Alternativen hat man als Strategiespieler denn überhaupt zu Steam?

Es kommen ja kaum noch klassische Spiele-Boxen raus, die man sich einfach im Laden kauft. Und selbst wenn, haben diese entweder auch nur ein Steam-Code drin oder man hat dennoch einen Online-Zwang.

Alternative Online-Plattformen gibt es einige. Am bekanntesten sind sicher der Epic Games Store und Good Old Games (GoG).

Zumindest Epic hat ähnliche Nachteile wie Steam, da man auch da sehr vom Online-Dienst abhängig ist. Zudem ist die Zahl der exklusiven Steam-Titel dort sehr, sehr begrenzt. Sins of a Solar Empire II ist zum Beispiel gerade so ein Epic-exklusiver Titel.

Bei GoG sieht das etwas anders aus, wenn man auf ältere Strategiespiele steht. Besonders die älteren Titel aus den 90er Jahren findet man bei GoG zu Hauf und viele davon nur dort.

Dort es gibt auch viele aktuelle Spiele bei GoG, aber eben viele nicht. So fehlt die Total War Serie hier komplett.

GoG ist deutlich weniger restriktiv, so dass man zum Beispiel keine Online-Verbindung zum Spielen braucht und wenn man das Spiel einmal heruntergeladen hat, braucht man auch kein GoG mehr dafür. Das macht es sehr sympathisch und man kann sicher sein, sein einmal gekauftes Spiel zu behalten.

Im Vergleich zu Epic und Steam sind die Nutzerzahlen bei GoG aber deutlich niedriger.

Geht (k)ein Weg an Steam vorbei?

Am Ende kann man diese Frage nicht so leicht beantworten.

Wer in erster Linie aktuelle Strategiespiele spielen möchte, der findet diese meist bei verschiedenen Online-Anbietern, nicht nur bei Steam. Dennoch ist Steam der größte Anbieter mit dem umfangreichsten Angebot und mit den meisten Nutzern, was gerade bei Multiplayer-Spielen natürlich ebenfalls ein Argument ist.

Ich nutze Steam gern, aber bin auch ein großer Fan von GoG, wo ich zum Beispiel gerade das erste Battle Isle spiele, was es weder bei Steam noch bei Epic gibt.

Ich würde mich selbst nicht nur auf einen Anbieter beschränken, auch wenn das die Verwaltung manchmal schwerer macht und ich schon mal was bei GoG gekauft habe, was ich bei Steam schon hatte. Nunja, passiert.