Rundenstrategie gehört zu meinen Lieblings-Genres und auf dem Amiga hat mich Anfang der 90er Jahre ein Spiel besonders beeindruckt, nämlich Battle Isle.
Worum es in Battle Isle geht, was es Besonders macht, ob man es heute noch auf dem PC spielen kann und vieles mehr erfahrt ihr im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Battle Isle – Strategiespiel-Evergreen
1991 entdeckte ich auf dem Amiga das Strategiespiel Battle Isle und damit eine für mich ganz neue Welt.
Dieses Rundenstrategiespiel sah nicht nur großartig aus, es bot ein ganz neues Spielgefühl, das ich so bisher nicht kannte.
Beim Entwickler Blue Byte entstand dieser Strategiespiel-Evergreen und Autor Thomas Hertzler bekam dazu die Inspiration durch den PC Engine Titel Nectaris. Doch er entwickelte die Idee weiter, so dass ein einzigartiges Spiel entstand.
Battle Isle
(Blue Byte)
In Battle Isle geht es auf den Planeten Chromos, wo wir gegen die Einheiten des Supercomputers SkyNet kämpfen. In abwechselnden Phasen bewegen wir unsere Einheiten und kämpfen.
Als Mensch werden wir mit einem Computerspiel, nämlich Battle Isle, geprüft, um auf dem Planeten Chromos gegen die Einheiten des Supercomputers SkyNet anzutreten (Terminator, ick hör dir trapsen).
Die Hintergrundgeschichte ist ganz nett, aber am Ende ist es ein Strategiespiel mit einer Draufsicht, bei der wir Landschaften, Gebäude und natürlich Einheiten sehen. Es gibt viele verschiedene Einheiten, die wir rundenbasiert steuern.
Es gilt die einzelnen Missionen erfolgreich abzuschließen, um zur nächsten zu gelangen. Dafür wird man mit einem Code belohnt, denn Speichern geht damals nicht. Wir selbst sind im Spiel gegen den Computer immer die roten Einheiten, während der Computer Gelb spielt.
Alternativ können wir natürlich auch gegen einen menschlichen Mitspieler antreten.
Durch die Erweiterungen gibt es noch viele weitere Maps mit neuen Herausforderungen, so dass man schon eine gewisse Zeit beschäftigt ist. Zudem gibt es eine Fanbasis, die das Spiel nicht vergessen hat.
In diesem Video spiele ich die ersten beiden Maps:
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Besonderheiten
Battle Isle bietet einige Besonderheiten.
Das Thema in Battle Isle ist für die damalige Zeit etwas Besonderes. Strategiespiele waren damals nicht wirklich populär und primär gab es historische Wargames auf den Computer, unter anderem von SSI. Battle Isle ist dagegen optisch ansprechend und versetzt uns in ein Sci-Fi Setting, das deutlich mehr Leute erreicht hat.
Die Oberfläche ist ebenfalls ungewöhnlich. So sieht man auf dem Bildschirm nicht nur die eigenen Einheiten, sondern der Bildschirm ist geteilt. Man spielt in gewisser Weise gleichzeitig, während ein Spieler auf der linken Seite seine Einheiten steuert, agiert auf der rechten Seite der 2. Spieler oder alternativ der Computergegner.
Dabei gibt es noch eine weitere Besonderheit. Bei Battle Isle hat man nach viel Ausprobieren während der Entwicklung die Bewegung und den Angriff getrennt. Während ein Spieler seine Einheiten bewegt, plant der andere Spieler (oder Computer) seine Angriffe. Dann werden diese Dinge abgehandelt und dann wechseln diese Phasen. Spieler 1 greift an und Spieler 2 bewegt die Einheiten.
Das ist eine ungewöhnliche, aber ziemlich coole Aufteilung, die interessante Entscheidungen und Planungen erfordert.
Zudem darf man von Battle Isle kein Sandbox-Spiel erwarten. Gerade im ersten Teil sind die strategischen Möglichkeiten deutlich eingeschränkter, als man das erwartet. Es ist dagegen fast mehr ein Puzzle, bei dem man herausfinden muss, was die optimalen Züge sind. Eine gewisse Flexibilität ist natürlich gegeben, aber oft genug merkt man, dass man nicht mehr gewinnen kann und fängt erneut an.
Wer Battle Isle zum ersten mal startet wird schnell feststellen, dass man gar keinen Solo-Modus im Menü auswählen kann. Stattdessen startet automatisch das 2-Personen Spiel. Um gegen den Computer zu spielen, muss man den Code CONRA eingeben. Damit startet die erste Mission gegen den Computer. Insgesamt 16 Missionen hat die Kampagne und nach und nach kommen neue Einheiten hinzu.
Warum ist Battle Isle ein Strategiespiel-Evergreen?
Ich liebe Battle Isle aus mehreren Gründen. Manch einem mag die Hintergrundgeschichte egal sein. Damals 1991 vor dem Amiga fand ich es mindblowing, dass ich als Computerspieler das Spiel spiele, um von Aliens ausgewählt zu werden, ihren Planeten zu verteidigen.
Die Aufteilung in Bewegungs- und Angriffsphase ist wirklich einmalig und gefällt mir sehr gut. Man muss ganz anders planen und agieren.
Die Optik von Battle Isle gefällt mir ebenfalls sehr gut. Der Stil ist in gewisser Weise zeitlos und auch wenn der Ausschnitt der Landschaft, den man sieht, recht klein ist, gefällt mir die Grafik noch heute sehr gut.
Die Steuerung war damals mit dem Joystick recht bequem. Heute steuert man es mit der Tastatur am PC, was etwas gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch geht das auch heute noch.
Spielerisch ist es auch heute noch ein interessantes Puzzle, das man lösen möchte und gerade in den späteren Missionen wird das schon anspruchsvoll. Die Einheiten können leveln und so sollte man gut auf sie aufpassen und diese rechtzeitig reparieren.
Erweiterungen und Nachfolger
Es gibt 2 Erweiterungen.
Battle Isle: Scenario Disk 1 – Air-Land-Sea bringt neue Maps, Einheiten und Landschaften mit, so dass man noch mehr Abwechslung hat. In Battle Isle Data Disk II: Der Mond von Cromos geht es auf den namensgebenden Mond und dort geht es um das Energievorkommen Aldinium.
Zudem gab es einen inoffiziellen Map-Editor.
1994 erschien dann Battle Isle 2 und 1995 Battle Isle 3 Schatten des Imperators, die einiges anders machen und eher nach gewohnten Steuerungsmustern funktionieren. Auch danach gab es noch Nachfolger, die mit Battle Isle: Der Andosia-Konflikt (2000) allerdings in die 3D Welt gingen, was nicht so gut ankam.
Insgesamt wurden wohl über 650.000 Spiele der Serie verkauft, was es nicht zum Megahit macht, aber für deutsche Strategiespiele ganz ordentlich ist, zumal zur damaligen Zeit.
Mit Historyline: 1914–1918 wurde eine neue Serie 1992 gestartet, die das Spielprinzip auf historische Szenarien übertragen hat. Hier auf den 1. Weltkrieg und das hat meiner Meinung sehr gut funktioniert. Leider bliebt es dabei und es erschienen keine weiteren Titel in der Historyline-Serie.
Fan-Projekte
Dass Battle Isle viele Fans hat, sieht man auch an den diversen Fan-Projekten.
Battle Isle 2000 ist eine neuprogrammierte Version von Battle Isle 2 und 3. Man braucht hier jedoch das Originalspiel, um die eigentlichen Missionen zu laden, aber eben in neuer Oberfläche.
An einem Map-Editor für Historyline: 1914–1918 wird von Fans gerade gearbeitet.
Was haltet ihr von Battle Isle?
Ich kann das Original Battle Isle auch heute noch gut spielen, auch wenn ich zugegebenermaßen ein wenig brauche, um mich wieder an die Steuerung mit Tastatur am PC zu gewöhnen.
Battle Isle 2 und 3 sind dagegen deutlich zugänglicher und mit Maus steuerbar, aber eben auch konservativer. Diese Spiele sind nicht mehr so einzigartig, wie das Original.
Mehr Infos zu Battle Isle und der Serie gibt es in Episode 97 des tollen Stay Forever Podcasts.
Ihr könnt alle Teile günstig bei GOG kaufen in der Battle Isle Platinum Collection.
Was sind eure Erinnerungen an Battle Isle und spielt ihr es heute noch?
Rundenstrategie gehört zu meinen Lieblings-Genres und auf dem Amiga hat mich Anfang der 90er Jahre ein Spiel besonders beeindruckt, nämlich Battle Isle.
