Strategiespiele und KI sind schon immer ein Thema, aber damit war bisher nur das Gegnerverhalten gemeint und das ist gar keine richtige KI.
Mit den nun erscheinenden neuen KI-Modellen haben wir es mit richtiger Künstlicher Intelligenz zu tun und da stellt sich die Frage, wie diese Strategiespiele verändern könnten.
Genau dieser Frage gehe ich im Folgenden nach und gebe 3 Prognosen dazu ab. Natürlich freue mich über eure Meinung zu diesem kontroversen Thema.
Inhaltsverzeichnis
Die KI Revolution?!
Ein beliebtes Sprichwort lautet, dass man die Bedeutung neuer Technologien kurzfristig überschätzt und langfristig unterschätzt.
Beim ersten Auftauchen denkt man also, dass diese sofort alles verändern wird, was meist aber nicht so ist. Dafür sind die Auswirkungen langfristig meist stärker, als man sich das überhaupt vorstellen kann.
So ähnlich sehe ich es auch bei der KI Revolution, die seit gut einem Jahr auch öffentlich stattfindet. ChatGPT hat hohe Wellen geschlagen und viele haben schon das Ende von Autoren und Redakteuren heraufbeschworen, da deren Arbeit einfach von der KI übernommen würde.
Ganz so ist es natürlich nicht gekommen und auch in Zukunft werden gute Texter gebraucht, aber die KI kann hier schon viel übernehmen und ehrlicherweise auch besser machen, als durchschnittliche Texter.
3 Prognosen, wie die KI in Zukunft Strategiespiele verändern könnte
Doch wie sieht es mit KI für Strategiespiele aus und welche Veränderungen wird es da geben?
Natürlich kann man derzeit nur spekulieren, welchen Einfluss die KI auf Strategiespiele haben wird. Ich schaue mir deren möglichen Einfluss auf verschiedene Bereiche mal im Folgenden an.
Wie gesagt, sind das nur meine Vermutung und ich bin sehr auf eure Meinung dazu gespannt.
KI und das Design von Strategiespielen
Beim grundsätzlichen Design und der Erstellung von Strategiespielen kann in Zukunft die KI eine wesentliche Rolle übernehmen.
KI-Ideen sind durchaus beim Design eines neuen Strategiespiels denkbar, denn durch die schiere Masse an Daten entstehen „kreative“ Ideen, auf die ein Mensch nicht kommt.
So könnten KI-Ressourcen zum Beispiel für die Erschaffung von Welten genutzt werden. Die immer größer werdenden Open Worlds könnten von KI-Ressourcen gebaut werden. Das betrifft auch durchaus Strategiespiele, gerade wenn diese in einer fiktiven Welt angesiedelt sind.
Ebenso ist KI als Tester möglich. So lernen KI-Modelle schnell und können effizienter und schneller Probleme finden und alle möglichen Szenarien durchspielen. Allerdings müsste die KI auch hier eingearbeitet bzw. angelernt werden. Dann aber könnte zum Beispiel das Balancing besser werden, gerade in der Echtzeitstrategie.
Bei der Programmierung selbst kann die KI schon heute viel abnehmen und helfen.
Unter dem Strich kann die KI beim Design von Strategiespielen und deren Entwicklung eine Rolle spielen, wird aber gute Designer wohl vorerst nicht ersetzen. Bei der technischen Umsetzung kann diese aber sicher sehr hilfreich sein.
KI und die Grafik von Strategiespielen
Offensichtlich ist in letzter Zeit die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz bei der grafischen Gestaltung geworden.
Sei es Magic: The Gathering, Brettspiele oder auch Computerspiele, die KI hat viel Potential für die Erstellung von hochwertigen Grafiken und Illustrationen. Das könnte nicht nur Zeit bei der Entwicklung sparen, sondern auch Kosten (gerade für kleinere Entwickler).
Dabei würde das natürlich Arbeitsplätze bei den Grafikdesignern kosten, während man auf der anderen Seite Spezialisten benötigt, die mit der KI entsprechend umgehen können, um die gewünschten Resultate zu erzeugen.
Beeindruckend sind auch die ersten Videos von Sora von Open AI. Dabei handelt es sich um ein neues KI-Modell, das aus Text echt beeindruckende Videos generiert.
Hier stehen wir auch noch am Anfang, so dass hier sicher noch einiges beeindruckendes auf uns wartet.
Bei der grafischen Gestaltung von Strategiespielen sehe ich aktuell das größte Potential der KI und da ist diese auch schon recht weit.
Gegner-KI in Strategiespielen
Von Gegner-KI spricht man in Strategiespielen schon seit langer Zeit, aber ehrlicherweise gibt es diese bislang gar nicht. Die Aktionen der Gegner werden durch programmierte und geskriptete Entscheidungsbäume gesteuert. Das kann komplex und halbwegs realistisch sein, aber es ist keine richtige KI.
Ob die Gegner in Strategiespielen in Zukunft richtige KIs sein werden, bleibt abzuwarten, aber auch da bin ich eher skeptisch. Zum einen könnte es vieles verbessern und für realistischere Gegner sorgen. Allerdings dürfen diese auch nicht zu stark sein. So gab es vor einer Weile schon mal Berichte, dass eine KI in Starcraft 2 besser als 99,8% der menschlichen Spieler war. Das will der normale Spieler sicher nicht.
Man kann schon jetzt eine Gegner-„KI“ programmieren, die den Mensch immer schlägt. Aber es geht um Spiele und da würde das nur frustrieren. Deshalb müsste eine richtige Gegner-KI angemessen stark sein und vor allem realistisch agieren. Da gibt es sicher Potential, aber einfach ist diese Umsetzung nicht.
Gegner-KI ist ein ganz eigenes Thema, aber hier sehe ich durchaus Potential realistischere Gegner durch moderne KI zu bekommen.
Da kommt einiges auf uns zu
Ich bin sehr gespannt, wie sich in Zukunft die neuen KI-Modelle auf die Entwicklung von Strategiespielen auswirken werden.
Auf jeden Fall wird hier in Zukunft sicher viel ausprobiert und wir werden abwarten müssen, wo und in welcher Form der Einfluss dann im Endprodukt spürbar ist.
Würde ich pessimistisch denken, dann nutzen Unternehmen die KI vor allem zur Kostenreduktion, in dem zum Beispiel Grafiker und Tester eingespart werden.
Sieht man es positiv, könnten besser gebalancte Strategiespiele mit realistischeren Computer-Gegnern auf uns warten.
Was denkt ihr, wie KI die Strategiespiele verändern könnte?
